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Mathias Schatz
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Lehman Brothers und kein Ende - Weltfinanzkrise schlägt auf Kleinanleger durch

Die Schreckensmeldungen reißen nicht ab. Täglich häufen sich die Schlagzeilen über historische Tiefstände und drohende oder bereits eingetretene Pleiten internationaler Geldhäuser und Finanzdienstleister.Eine Gruppe von Anlegern droht dabei durch die Maschen dieser eiligst gespannten Netze zu fallen.

Die Schreckensmeldungen reißen nicht ab. Täglich häufen sich die Schlagzeilen über historische Tiefstände und drohende oder bereits eingetretene Pleiten internationaler Geldhäuser und Finanzdienstleister. Die große Politik ist verzweifelt bemüht, die Lawine aufzuhalten. Immer neue Garantieerklärungen über immer größere Summen sollen das Vertrauen in das System stärken und die Anleger davon abhalten, ihre Einlage abzuziehen, da die Kreditinstitute sonst regelrecht ausbluten würden.
Eine Gruppe von Anlegern droht dabei durch die Maschen dieser eiligst gespannten Netze zu fallen. Beispielhaft seien die Anleger genannt, denen teilweise noch bis vor wenigen Wochen, bis kurz vor Bekanntgabe der Insolvenz, Schuldtitel der Investmentbank Lehman Brothers verkauft worden sind. Eine Vielzahl von Anlegern dürfte mittelbar über die von unabhängigen Anlageberatern oder von Bankberatern empfohlenen und von der DZ-Bank und der Commerzbank vertriebenen „Colibri“-, bzw. „Cobold“- Anleihen betroffen sein, die auf Unternehmensanleihen u.a. der Lehman-Brothers Investmentbank bezogen waren.
Die Investments dieser Anleger werden von den unterschiedlichen Garantieversprechen und Einlagensicherungsfonds nicht erfasst, da es sich hierbei nicht um (Spar-) Einlagen handelt, sondern im weitesten Sinne um Unternehmensbeteiligungen, die am wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens teilhaben, bis hin zum Totalverlust des gesamten eingesetzten Kapitals.
Während dies bei Aktien noch unmittelbar einsichtig ist, haben sich die Finanzinstrumente, um die es hier geht, so weit vom realen Vermögensgegenstand entfernt, dass Struktur und Wirkungsweise vom durchschnittlichen Anleger nicht verstanden werden und auch viele, wenn nicht die meisten, Finanzberater inhaltlich damit überfordert sind.
Gleichwohl sind diese Papiere von Finanzberatern massenweise Kleinanlegern angedient worden, teilweise unter völliger Verharmlosung der Risiken. Diesen Anlegern droht nun der Totalverlust zum Teil erheblicher Vermögenswerte.
Noch größerer Schaden wird durch den Zusammenbruch der isländischen Kaupthing Bank erwartet.
Eine Chance bietet sich den Anlegern möglicherweise noch in der Inanspruchnahme des Anlageberaters und der anbietenden Hausbank, wenn konkrete Fehler in der Anlageberatung und in der Vermögensbetreuung vorzuwerfen sind.
Aussichten bestehen dann, wenn Zertifikate als Altersversorgung angeboten worden sind. Einem konservativen Anleger ohne Fachwissen dürfen hierzu nur Anlagen empfohlen werden, bei denen Risiken weitgehend ausgeschlossen sind, spekulative Anlageformen dürfen zur Alterssicherung nicht empfohlen werden. Auch der Zeitfaktor spielt eine Rolle. Bereits im Frühjahr 2008 mehrten sich die Anzeichen für eine gefährliche Entwicklung der Bonität von Lehman Brothers.
Praxistipp: Betroffene Anleger sollten Ihren Fall dringend von einem Fachmann prüfen lassen. Der konkreten Falldarstellung und der Herausarbeitung des individuellen Beratungsfehlers kommen dabei entscheidende Bedeutung zu. Wenn Sie eine detaillierte Beschreibung des Beratungsverlaufs und alle wesentlichen Unterlagen, wie Prospekt, Zeichungsscheine und sonstiges vom Berater übergebenes Informationsmaterial zum Beratungstermin mitbringen, wird ein Fachanwalt im Rahmen der erschwinglichen Erstberatung konkrete Angaben zur Erfolgsaussicht machen können. Eile ist dabei durchaus geboten, da mangels anderer Kompensationsmöglichkeiten mit einer massenhaften Inanspruchnahme der Berater und Hausbanken zu rechnen ist.
 
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